„Das Loch“ Kolumne des Baselbieter Schriftstellers Claude Lachat


Die HappyTimes-Kolumne des Schriftstellers Claude Lachat

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Das Loch

Nun ist es wieder soweit. Es ist wieder da! Jährlich wiederholt sich dasselbe Spektakel wenn es denn eines ist. Das Sommerloch. Was liegt näher als sich mit einem Loch zu befassen. Ein Loch ist ein Nichts mit etwas drum herum. Es befindet sich auch nichts in einem Loch. Leere. Ein Loch kann man herstellen. Man organisiert Materie die man um das Loch herum entstehen lässt. Quasi aus dem Nichts heraus ein Loch umzingeln. Haben sie schon einmal einen leeren Blick in ein Loch geworfen?

Woher kommen alle diese Löcher? Es gibt bekannte Löcher. Das Sommerloch. Nichts drin, medial jedoch sehr gehaltvoll ausgefüllt. Oder das Januarloch, auch bekannt unter dem gemeinen Namen Haushaltsloch, wobei dies eine einschneidende Entwicklung mit sich bringen kann. Nicht zu vergessen Loch Ness. Ein Süsswassersee im schottischen Hochland der dem Zustand Loch nicht wirklich gerecht wird. Dann schon eher Löcher in die Luft starren. Schon mal probiert? Gänzlich aus der Reihe fällt natürlich der Locher. Er produziert eine Unmenge an Löchern die wir nutzen oder mit denen wir nichts anzufangen wissen. Wie zum Beispiel das schwarze Loch. Viel diskutiert, etwas Gescheites kommt jedoch nicht aus diesem mystischen Loch. Es gibt allerdings Möglichkeiten, einem Loch habhaft zu werden. Ein Pfahl zum Beispiel. Stopfen sie diesen in ein Loch und schon mutieren sie zum Herrscher der Löcher. Das Loch ist gefangen und kann nicht mehr flüchten. Dieser Zustand hat übrigens nichts zu tun mit dem allerseits bekannten Fluchtloch. Ein Loch ohne Boden, dafür mit Pfahl. Löcher stopfen ist übrigens eine weit verbreitete Art die sehr viel Fingerspitzengefühl benötigt. Zum Beispiel Geld. Oder eben – ein Pfahl. Die Redewendung, jemand wohnt in einem Loch, begreife ich nach meinen Recherchen nicht wirklich. Dort wäre per Definition was ein Loch ist, nichts. Trotzdem löchern wir uns gegenseitig mit Fragen rund um das Loch. Alles Käse? Dann werfen sie doch mal einen Blick auf einen Emmentaler. Lauter Nichts mit Käse umhüllt. Sollten sie auf die Idee kommen diese Löcher aus dem Emmental zu entführen, wandern sie wahrscheinlich ins Loch. So langsam frage ich mich, was sich um Himmels Willen in all den Löchern befindet. Wir können Löcher vermessen, ausmachen und visualisieren. Löcher sind jedoch nicht einfach Löcher. Im Gegenteil. Diese Dinger lassen nichts an sich heran. Herein schon. Ich würde, sollte mir ein Loch begegnen, Vorsicht walten lassen. Man weiss nie was aus diesen Schlupflöchern kriecht. Was sich darin befindet. Eine löchrige These. So, das Sommerloch wäre mit diesen Zeilen überbrückt. Ich hoffe ich konnte auch ihr Loch stopfen.

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