Yale-Studie zeigt: „Sicherheitssignale“ helfen bei Ängsten – deutliche Verringerung dank Musik, Kuscheltier oder ähnlichem

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Stress und Angstzustände können verringert werden mithilfe von sogenannten "Sicherheitssignalen", also bestimmten audiovisuellen Eindrücken. Das menschliche Gehirn reagiert positiv auf Reize, die mit nicht bedrohlichen Situationen in Verbindung stehen. Dies ergibt eine Studie der Yale University in den USA.

Sicherheitssignal hilft bei Angstzuständen und Panikattacken

"Ein Sicherheitssignal kann ein Musikstück sein, eine Person oder auch ein Gegenstand, wie beispielsweise ein Kuscheltier, ein Glückstaler etc., solange es ein Fehlen von Bedrohung repräsentiert", erklärt Paola Odriozola, Koautorin der Studie. Menschen, die Sicherheitssignale gegen ihre Angstzustände einsetzen, müssten aber sichergehen, dass diese auch rein positiv sind und keinerlei negative Konnotationen haben.

Die Forscher zogen sowohl Mäuse als auch Menschen für ein Experiment heran. Die Mäuse wurden darauf konditioniert, einen bestimmten Ton mit einer Bedrohung zu verbinden und einen anderen mit einer sicheren Situation. Bei den menschlichen Probanden wurde der gleiche Vorgang mit bestimmten visuellen Symbolen durchgeführt. In einem Gefühl der Angst wurden Betroffenen Bilder von zuerst ausgewählten Sicherheitssignalen gezeigt, worauf sich die Angst deutlich verringerte. 

Sicherheitssignale funktionieren anders als die verbreitete Konfrontationstherapie

Mit einem MRI untersuchten die Forscher bei Mäusen und bei Menschen die Reaktion des Gehirns auf die Reize. Es zeigte sich, dass Sicherheitssignale, also unbedrohliche Reize, bei beiden Spezies zu einer Angstreduktion führten. Im Gehirn aktivieren sie den Hippocampus, der mit emotionaler Erinnerung in Verbindung gebracht wird.

"Mit Sicherheitssignalen wird nie eine Erinnerung an eine bedrohliche Situation in Verbindung gebracht", meint Dylan Gee, Koautorin der Studie. Ihr zufolge funktionieren Sicherheitssignale anders als die verbreitete Konfrontations- und kognitive Verhaltenstherapie, bei sich Patienten bedrohlichen Reizen aussetzen und diese dann mit positiven Reizen bekämpfen. Bei Sicherheitssignalen dagegen konkurrieren schlechte Erinnerungen nicht mit positiven Reizen, weswegen das erfolgreiche Abbauen von Angst wahrscheinlicher sei.

Originalveröffentlichung der Yale University: "'Safety signals' may help slow down anxiety – by Bill Hathaway"

Quelle: Yale University 

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